Trinkwasserversorgung im Trockensommer 2018

lundi 15 octobre 2018 18:30, Restaurant Bellevue
Conférencier(s): Norbert Gemmet, Brunnenmeister Stadtgemeinde Brig-Glis Martin Bodenmann planax AG

Nach der Begrüssung des Präsidenten und Einführung in den bevorstehenden Vortrag, starten die beiden Herren Gemmet und Bodenmann mit ihrem Vortrag, auf das alle Rotarier und Rotarierinnen gespannt gewartet haben.

Herr Gemmet zeigt zuerst den Istzustand des aktuellen Wassernetzes dar: "Wasser ist Leben und ohne Wasser kein Leben." So sein Startzitat. Das Wasser können wir hier in Brig-Glis von der Quelle ohne Aufbereitung direkt ins Haus liefern. Das können nicht alle Gemeinden. Es gibt 4 verschiedene Quellfassungen, die jeweils mehrere Quellen zusammenfassen (Höchste Quelle ist 1940 m.ü.M.). Die Quellen werden in mehrere Reservoir geleitet und dort gespeichert. Das Hydrantennetz wird ebenfalls von den Reservoir gespeichert und umfasst 70 km. Es dient als ‚Schutzwasser‘ z.B. der Feuerwehr. Das gesamte Wassernetz muss regelmässig unterhalten werden und wird von zwei Personen sicher gestellt. Die Schaltzentrale geht über die Wasserwarte, eine Zentrale zur Steuerung vom gesamten Wassernetz. Brig hat ein „weiches" Wasser, es braucht somit kein Enthärtungsmittel für die Waschmaschine etc. 

Der zweite Teil handelt über die Entwicklung und Geschichte und heutige regionale Strukturen und wird von Martin Bodenmann gestaltet.  Die Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet für das Trinkwasser zu sorgen. Es kann regionale Verbunde geben damit diese Aufgabe geregelt werden kann. Antrieb für einen Infrastrukturausbau ist in der Regel die wirtschaftliche Entwicklung. Mit dem Bau des Simplon Tunnels konnte parallel die Stromversorgung und die Wasserversorgung (vor allem die Trinkwasserversorgung) ausgebaut und verbessert werden.

Im 2. Weltkrieg beklagte sich das Militär, dass das Gliser Trinkwasser nicht geniessbar sei. Das nachfolgend initiierte Projekt für das Trinkwasser ging leider total schief. In Glis wurde dann als Ausweg ein Grundwasserbrunnen gebaut. Auch nach der Fusion 1972 von Brig und Glis hatte Brig zu wenig Wasser und Glis ein sehr schlechtes Netz. Der Gemeinderat entschloss die Nesselquellen zu fassen und in den Schallberg zu leiten. 1983 wurde zusätzlich die Lingwurmquelle gefasst und ins Reservoir Stützen geleitet.  Nach einer Mandatsvergabe an ein Ingenieurbüro ergänzte die Gemeinde das Wassernetz mit dem Bau des Tunnel Wickertwald aus dem Gantergrund mit einer Versorgungsleitung Napoleonsbrücke - Spital. 

1998 entstand ein erster Zusammenarbeitsvertrag zwischen Brig-Glis, Ried-Brig und Termen. Es braucht aber im Anschluss ein neuen Trinkwasserverbund, was erst ab 2008 in Angriff genommen wurde. Die Versorgungsicherheit ist etwas vom wichtigsten. Heute wird das Wasser von drei verschiedenen Linien eingespiesen, Falls eine Leitung unterbrochen wird kann auf die beiden anderen zurückgegriffen werden. Mit diesen drei Leitungen wird garantiert, dass immer Trinkwasser vorhanden ist.

Herr Bodenmann wagt ein Blick in die Zukunft: Die Fassungen und Ableitungen müssen saniert würden (vor allem die Quellen Mundchi /Rossweid (Brigerbad). Es braucht ein ständiger Netzausbau und Netzunterhalt. Es ist geplant Notverbindungen auszubauen für Spezialsituationen (z.B. Unwetter). Es werden aber künftig weitere Wasserressourcen gebraucht, weil der Konsum zunimmt.  Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass der Wasserverbrauch im Winter am geringsten und im Sommer am Höchsten ist. Das korreliert relativ gut mit der Wasserverfügbarkeit. Eine Trockenheit wirkt sich in der Regel für unserer Region nicht direkt auf die Wasserreserven aus weil wir auf Quellwasser zugreifen.  Kritische Momente sind März/April, weil die Natur erwacht, die Gärten bewässert werden und die Quellen weniger aktiv sind. Wenn es mal kritisch werden sollte, gibt es auch Bachwasseraufbereitungen oder ein mögliche Neufassungen vom Gantergrund und Liri. 

Mit Applaus wird auch dieser Teil quittiert und der Präsident eröffnet die Fragerunde. Nach mehrere Fragen aus dem Publikum bedankt sich der Präsident mit den beiden Referenten und übergibt ihnen ein rotarisches Geschenk. 

Rot. Olivier Mermod

Weitere Bilder

Dokumente im Anhang