Konzert im Stockalperschloss (Partneranlass)

lundi 5 août 2019 18:30-23:00, Restaurant Salzturm, danach Stockalperschloss Brig
Site internet: https://www.musikdorf.ch/
Conférencier(s): Rolf Grolimund

Der Präsident begrüsst die Anwesenden und im Speziellen die anwesenden Partner im Restaurant Salzturm in Brig. Nach einer kurzen Einführung übergibt er das Wort an Rolf Grolimund, welcher den Teilnehmenden in interessanten und lebendigen Worten, sowie kurzen musikalischen Einspielungen die bevorstehenden Konzerte im Rittersaal des Stockalperschlosses präsentiert.

 

Nachfolgend ein paar Auszüge aus den Schilderungen von Herrn Grolimund:

«Erstmals stehen die zwei Festivalwochen "Kammermusik plus" unter der künstlerischen Leitung der beiden Pianisten Alasdair Beatson und Paolo Giacometti, und die beiden Musiker haben sich zum Motto "Zweisamkeiten" viel Interessantes, Spannendes und auch Überraschendes einfallen lassen.  Im heutigen Konzert stehen Werke zweier Geschwister – Fanny und Felix Mendelssohn – sowie  Werke zweier befreundeter französischer Komponisten – Camille Saint-Saëns und Gabriel Fauré – auf dem Programm.

 

Die beiden hochmusikalischen Geschwister Mendelsohn erhielten im Elternhaus in Berlin eine umfassende musikalische Ausbildung erhielten. Wie Felix begann auch Fanny zu komponieren, doch das öffentliche Wirken als Komponistin blieb ihr später verwehrt. Lange durfte sie ihre Werke nicht veröffentlichen. Das gehörte sich für eine Frau nicht. Während Felix schon früh weit herumreiste, konnte Fanny erst mit 34 – ein paar Jahre nach ihrer Heirat mit dem Maler Wilhelm Hensel – eine Italienreise unternehmen, auf der sie u.a. den französischen Komponisten Charles Gounod kennen lernte, und wiederum ein paar Jahre später begann sie dann doch, eigene Werke zu veröffentlichen. Da war sie 41 Jahre alt. Doch schon ein Jahr später starb sie an einem Gehirnschlag, mitten während der Proben zu einem «Sonntagskonzert». Für Felix war es ein Schock, und von diesem Schock erholte er sich nicht mehr. Keine sechs Monate später starb auch er – im Alter von 38 Jahren.

 

Im Gegensatz zu Fanny und Felix Mendelssohn war den beiden französischen Komponisten Camille Saint-Saëns und Gabriel Fauré ein viel längeres Leben beschieden: Saint-Saëns, geboren 1835, wurde 86 Jahre alt, Fauré, geboren 1845, immerhin 79 Jahre alt. Beide erlebten Erfolge und Misserfolge, Höhen und Tiefen, Glück und Unglück.

 

Wie Felix Mendelssohn war auch Saint-Saëns ein Wunderkind. Mit vier komponierte er schon einen Galopp für Klavier, mit 5 trat er als Pianist erstmals öffentlich auf, mit 13 begann er das Musikstudium am Pariser Conservatoire und mit 17 schrieb er seine 1. Sinfonie. Im privaten Leben hatte er weniger Glück: Als er mit 40 heiratete, dauerte das Ehe- und Familienglück nur wenige Jahre lang. Drei Jahre nach der Hochzeit verunglückte der 2 ½ -jährige erste Sohn tödlich und keine zwei Monaten später starb auch der zweite Sohn im Alter von nur 7 Monaten. Drei Jahre später trennte sich Saint-Saëns von seiner Frau, und als dann auch seine Mutter starb, löste er den Haushalt auf, verliess Paris und mietete auf den Kanarischen Inseln ein Haus. Ein paar Jahre lang lebte er gar nur in Hotels und Pensionen.

 

Gabriel Fauré – 10 Jahre jünger als Saint-Saëns – wurde dessen Schüler, und durch Saint-Saëns lernte Fauré die Werke von Beethoven, Schumann, Wagner und Liszt kennen. Fauré wurde auch Nachfolger von Saint-Saëns als Organist an der Kirche "La Madeleine" in Paris. Im Alter von 60 Jahren sah er sich dem gleichen schrecklichen Schicksal wie Beethoven ausgeliefert: Ein Gehörleiden verschlimmerte sich ein Gehörleiden, und als er 1924 starb, war er gänzlich taub.»

 

Im Anschluss an diese äusserst interessanten Ausführungen von Herrn Grolimund wurde uns vom Restaurant Salzturm ein feines Essen serviert. Anschliessend folgte das musikalisch hochstehende Konzert im Stockalperschloss wo bei den Zuhörern, wie wohl auch bei den Künstlern, der Schweiss ob der heissen Sommernacht in Strömen floss.

Dem Musikdorf Ernen und insbesondere unserem Präsidenten wird für die hervorragende Arbeit und die Organisation dieses Anlasses herzlich gedankt.

Grengiols, 06. August 2019

Protokoll:

Bruno Abgottspon


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